Zeitplan: 12.11.22 (10-11.30 Uhr) kostenlos
Über dieses Webinar
Im biologischen System „Mensch“ sammeln sich im Laufe des Lebens viele Belastungen
an, die von den Regulationssystemen in Form über Kompensationen ausgeglichen
werden. Ist die Kompensationskapazität eines besonders belasteten Teilsystems
erschöpft, so zeigt sich das als Dekompensation (chronischer Schmerz).
Am Ort des chronischen Schmerzes kann ein Auslöser gefunden werden, muss aber nicht.
Es kann sich auch um ein reines Dekompensationsphänomen aufgrund chronischer
Belastungen handeln, die überall im Körper verteilt sind. Die lokale Behandlung bringt
lediglich eine kurzfristige Erhöhung der Kompensationskapazität. An der grundlegenden
systemischen Belastungssituation ändert sie nichts. Der chronische Schmerz wird
rezidivieren!
Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin, dass eine enge Beziehung zwischen einer
Überlastung des Kauapparates und verschiedensten Schmerzsyndromen besteht.
Erkenntnisse der Faszienforschung bringen Erklärungen für die Wechselwirkung über
Muskelketten von aufsteigenden und absteigenden Störungen im Gesamtsystem Mensch.
Man nimmt an, dass eine Störung z.B. im Kauapparat als eine CMD lokalisiert ist und
dann zu Anpassungen nach unten führt.
Auch die umgekehrte Fehlanpassung im System von unten nach oben kann sich z.B.
durch chronische Haltungsstörungen über Becken, Lendenwirbelsäule, Brustwirbelsäule,
und Halswirbelsäule bis ins Kiefergelenk ausbreiten. Selbst eine Beinlängendifferenz,
funktionell oder anatomisch, kann zu chronischen Fehlanpassungen führen.
Es entstehen im myofaszialen System Triggerpunkt-Ketten, die oft von peripheren
Strukturen bis zum Kausystem reichen können. Diese Wechselbeziehung könnte für die
Entwicklung und Aufrechterhaltung von chronischen Schmerzsyndromen verantwortlich
sein.